"Überwachungsprobleme" mit Zwangsarbeitern
(von Rolf Schwarz)

Mit der Zunahme der Anzahl ausländischer Arbeitskräfte entstanden für die Polizei erhebliche Probleme, denn es fehlte einfach das Personal, zumal der Bedarf der Wehrmacht durch den Kriegsverlauf erheblich gestiegen war.

Im Frühjahr 1941, also noch vor dem Beginn des Angriffs auf die Sowjetunion, wandte sich der Führer der Gendarmerie-Hauptmannschaft aus Eutin an den Kommandeur der Gendarmerie beim Regierungspräsidenten in Schleswig und bat für die Kreise Ratzeburg, Plön, Eutin, Wandsbek, Segeberg und Oldenburg um zusätzliches Personal. Für den Kreis Segeberg wurden vier Gendarmen der Reserve angefordert.

Der Kommandeur in Schleswig verlangte deshalb am 27.3.1941 vom Gendarmerie-Kreisführer des Kreises Segeberg eine detaillierte Auflistung über die Anzahl der ausländischen Arbeitskräfte, deren Verteilung sowie eine Information über größere Lager. Eine Antwort erhielt er am 5.4. vom Landrat des Kreises Segeberg, der sich nebenbei darüber beschwerte, dass über diese Frage mit dem Gendarmerie-Kreisführer korrespondiert worden war. Nach seinen Ausführungen befanden sich ca. 2200 Zivilarbeiter im Kreis Segeberg. Gemeinschaftslager für Angehörige mehrerer Nationen bestanden in Boostedt, Kaltenkirchen und Wahlstedt. Der Landrat reichte eine Liste ein, die nach Gemeinden aufgestellt worden war. Am 7.4. bat er diese zurückzuschicken, da sie versehentlich eingereicht worden sei und schickte eine neue Aufstellung mit:

ORTSLISTE

In der Akte des Landesarchivs in Schleswig (LAS Abt. 320 Segeberg Nr. 224) befindet sich die zurückgeforderte Liste nicht. Inwieweit in den Unterlagen des Regierungspräsidenten (LAS Abt. 309) hierzu noch weiteres Material vorhanden ist, muss noch geklärt werden.