Neuenkirchen (nordöstlich von Wesselburen)

1. In einem Rundschreiben der Geheimen Staatspolizei (Staatspolizeistelle Kiel) vom 14.12.1939 teilte diese mit: "Im hiesigen Bezirk wurden in der letzten Zeit durch die zuständigen Stellen an folgenden Orten Arbeitskommandos polnischer Kriegsgefangener eingesetzt". Insgesamt wurden 81 Orte mit 2575 Kriegsgefangenen aufgelistet, unter diesen befand sich Neuenkirchen mit 25 Gefangenen.

Es wurde zusätzlich darauf hingewiesen, dass "diese Einsatzkommandos auch nach staatspolizeilichen Gesichtspunkten überwacht werden müssen. Insbesondere bitte ich, dabei zu beachten, dass die Bevölkerung nach Möglichkeit keinen Kontakt mit diesen Kriegsgefangenen bekommt. Sie sind nach wie vor Feinde. ...... Bis zum 30.1.1940 bitte ich um einen Erfahrungsbericht, sowohl über den Arbeitseinsatz als auch über das Verhältnis der Bevölkerung zu den Kriegsgefangenen." (Stadtarchiv Neumünster, Akte 2861)

2. Aus einer für die belgische Regierung im Jahre 1950 durchgeführten Erhebung (Form-96-Bögen) ist ersichtlich, dass es in Neuenkirchen noch zwei  andere Kriegsgefangenenkommandos gegeben hat:

  • Das in einem Steingebäude untergebrachte Kommando Meinert mit 30 Staatsangehörigen der Sowjetunion und
  • das ebenfalls in einem Steingebäude untergebrachte Kommando Rehder mit 35 Belegplätzen. Es handelte sich hier zuerst um Franzosen und dann um Jugoslawen.
Die in Neuenkirchen untergebrachten Kriegsgefangenen haben alle in der Landwirtschaft gearbeitet.