Nordhastedt (südöstlich von Heide)

1. Aus einem Schreiben des Zentral-Justizamtes für die britische Zone vom 6. September 1947 an die VVN in Hamburg ergibt sich, dass in der Zeit des zweiten Weltkrieges im örtlichen Bahnhofshotel Staatsangehörige der Sowjetunion und der Tschechoslowakei untergebracht waren, die offensichtlich für die Deutsche Erdöl AG gearbeitet haben.

2. In einem Rundschreiben der Geheimen Staatspolizei (Staatspolizeistelle Kiel) vom 14.12.1939 teilte diese mit: "Im hiesigen Bezirk wurden in der letzten Zeit durch die zuständigen Stellen an folgenden Orten Arbeitskommandos polnischer Kriegsgefangener eingesetzt". Insgesamt wurden 81 Orte mit 2575 Kriegsgefangenen aufgelistet, unter diesen befand sich Nordhastedt mit 20 Gefangenen.

Es wurde zusätzlich darauf hingewiesen, dass "diese Einsatzkommandos auch nach staatspolizeilichen Gesichtspunkten überwacht werden müssen. Insbesondere bitte ich, dabei zu beachten, dass die Bevölkerung nach Möglichkeit keinen Kontakt mit diesen Kriegsgefangenen bekommt. Sie sind nach wie vor Feinde. ...... Bis zum 30.1.1940 bitte ich um einen Erfahrungsbericht, sowohl über den Arbeitseinsatz als auch über das Verhältnis der Bevölkerung zu den Kriegsgefangenen." (Stadtarchiv Neumünster, Akte 2861)