Lager Kührener Straße

(von Inga Weilandt)

Im Jahre 1942 wurde das Barackenlager von der Organisation Todt am Ende der Kührener Straße gebaut. Es handelte sich um 28 Holzbaracken für 2000 Personen.

In Preetz gibt es unterschiedliche Meinungen, wozu die Baracken dort gebaut worden sind. Nach Ansicht von Zeitzeugen hätten Preetzer Bürger gegen den Einzug von Kriegsgefangenen protestiert und so seien die Baracken der Schiffs-Artillerie-Schule (S.A.S.) in Kiel zur Verfügung gestellt worden, weil die S.A.S. Platzmangel gehabt hätte. Andere Leute wiederum sagen, dass die Baracken nur für Kriegsgefangene gebaut wurden. Man konnte sich im Lager Gefangene für die Arbeiten zu Hause ausleihen. Einige von ihnen sollen auch von Haus zu Haus gegangen sein, um ihre Dienste für eine Mahlzeit anzubieten.

In Preetz gingen aber auch Gerüchte um, dass es sich nicht um ein Kriegsgefangenenlager, sondern um ein Konzentrationslager handeln sollte. Es wurde aus Angst nicht öffentlich darüber gesprochen und einige meinten auch, dass es sich nicht um ein KZ handeln könnte, weil es zu nah am Lager Neuengamme liegen würde.


Quelle: Peter Pauselius: Dokumentation über die Kriegsgefangenen, Großbarkau 1996, S.190-192.