Das Lager in der Wakendorfer Straße 52

(von Aileen Bülck)

Das erste Arbeitsdienstlager im Kreis Plön wurde am 17.Januar 1933 in der Wakendorfer Straße 52 in Preetz eröffnet. Zunächst war der Arbeitsdienst freiwillig und sollte dazu beitragen, die Arbeitslosigkeit zu verringern. Als Standort diente eine alte Nährmittelfabrik, deren Räume für die 30 jungen Männer in gemütliche Zimmer umgebaut worden war. Träger ihrer Arbeit war die Gemeinde Rastorf, für die Wegearbeiten durchgeführt werden sollten.

Am 1.Juli 1934 wurde das Lager des „Freiwilligen Arbeitsdienstes“ in Preetz aufgelöst. Von nun an bestand der Zwang des „Reichsarbeitsdienstes“.

Während des Zweiten Weltkriegs gehörte die ehemalige Nährmittelfabrik der Wurstfabrik Schön, die sie als Vorratslager nutzte. Hinter der Lagerhalle war eine Baracke für Zwangsarbeiter aufgestellt worden, die allesamt bei der Firma Schön arbeiteten. Jeden Morgen gingen die Gefangenen gemeinsam zu Fuß zur Arbeit. Die Firma wurde tagsüber nicht abgeschlossen und auch das Lager wurde nur abends verschlossen. Trotzdem ist nie jemand weggelaufen, was wohl daran liegt, dass die Gefangenen im Lager in der Wakendorfer Straße laut Aussage des belgischen Zwangsarbeiters Daniel Staelens gut behandelt und normal bezahlt wurden.


Quellen: "Dokumentation über die Fremd- und Ostarbeiter in Preetz" von Peter Pauselius, Großbarkau 1996, S.95-101; "Preetz unter dem Hakenkreuz" von Peter Pauselius.