Henstedt
(Ortsteil von Henstedt-Ulzburg)

Das Kriegsgefangenen-Arbeitskommando 615 in Henstedt

         

[Arolsen Archives ID=70736396 und 70736397]

Der in Göttingen residierende Internationale Suchdienst (ITS) hatte Ende März 1949 (im Einvernehmen mit dem Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein) eine groß angelegte Suchaktion nach allen in der Kriegszeit vorhanden gewesenen "Ausländerlagern" gestartet.

In diesem Rahmen informierte der Bürgermeister von Henstedt am 13. April 1949 über das "Kriegsgefangenen-Arbeitskommando 615": "1939 war das Lager zunächst mit Polen belegt, die etwa im Sommer 1940 nach Kükels (Kreis Segeberg) und Weddelbrook (Kreis Segeberg) verlegt wurden. Im August 1940 wurde das Lager mit Franzosen belegt, die bis zur Räumung des Lagers Mitte Mai 1945 hier waren. Zwischendurch waren für eine kurze Zeit auch Serben im Lager, die in ein gesondertes Lager nach Ulzburg (Kreis Segeberg) verlegt worden sind."

Es ist anzunehmen, dass es sich hier um das Kommando Turnhalle "Am Wöddel" handelt, das schon 1985 von Gerhard Hoch und Rolf Schwarz in: Verschleppt zur Sklavenarbeit (S.49 und S.186) dokumentiert worden ist, u.a. mit einem Foto:

 


Im Archiv des (ehemaligen) ITS in Arolsen (bei Kassel, heute Arolsen Archives) befinden sich zahlreiche Dokumente mit Hinweisen auf Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene in der früher eigenständigen Gemeinde Henstedt.

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