Nils Köhler und Sebastian Lehmann, Lager, Ausländerunterkünfte und Kriegsgefangenenkommandos in Stadt- und Landkreis Flensburg 1939-1945 (S.87-93).

 

Dass die Autoren keine Anstrengungen für diesen Beitrag unternommen haben, erschließt sich auf den ersten Blick. Die Liste bleibt hinter dem bereits 1985 publizierten Stand zurück und erfasst keine der nachfolgend veröffentlichten Forschungsergebnisse. Literaturrecherchen gehören einfach zur wissenschaftlichen Arbeit dazu. Während im Gutachten (S.103) noch auf umfangreichere Publikationen anderer verwiesen wird, verzichten beide diesmal auf den Hinweis: "Die vorliegende Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie basiert auf den Archivrecherchen im Rahmen des IZRG-Forschungsprojektes 'Zwangsarbeit in Flensburg' sowie auf Forschungsergebnissen des IZRG zum Thema 'Zwangsarbeit in Schleswig -Holstein'." (S.87) Trotzdem berücksichtigt die Liste u.a. die Fleckfieber-Unterlagen nicht, obwohl diese im Gutachten erfasst worden sind und mehrere Hinweise auf Flensburg und Umgebung enthalten. Da ist es doch einfacher auszuführen: Die Tabelle solle "Anhaltspunkte für weitere lokale Forschungen" bieten. Mit dieser Formulierung brauchen Lehmann und Köhler wenigstens nicht selber zu forschen.

 

Der Beitrag enttäuscht um so mehr, da Danker ohne Quellenbeleg in seiner Antwort auf die Kritik am Gutachten erklärt hat, Lager existierten im Lande unübersehbar viele und sie wären "bereits 1946 - übrigens ziemlich umfassend - erfasst" worden.[24] Waren die Autoren so unfähig, diese "ziemlich umfassend(e)" Quelle - sie müsste über 2.000 Lager bzw. Kommandos auflisten - nicht zu nutzen oder existiert diese Quelle gar nicht? Danker bleibt aufgefordert den überprüfbaren Quellennachweis zu erbringen. Oder hat er einfach nur gelogen?

 

 

[24]  ISHZ Nr. 40, S.84.