Marcus Oddey und Katrin Schönebein,

Vom "Feind" zum "Verkünder des deutschen Nationalismus" - Zwangsarbeitende in der Berichterstattung der 'Flensburger Nachrichten' 1939 -1945 (S.154-180).

 

Der Beitrag besteht aus zwei etwa gleich großen Teilen. Der erste Abschnitt beschreibt neben einer Quellenkritik die unterschiedlichen Schwerpunkte in der Berichterstattung. Im Laufe des Krieges verlagerte sich das Gewicht von Sicherheitsaspekten zunehmend auf Wirtschaftsaspekte. Die 'Flensburger Nachrichten' waren gebunden an die Vorgaben des Reichspropagandaministeriums bzw. dessen Außenstelle "Nordmark" in Kiel. Inwieweit sich die Grenzlage zu Dänemark in verstärkter Berichterstattung über dänische Arbeitskräfte auswirkte, hätte durch Vergleiche beispielsweise mit dem 'Rendsburger Tageblatt' ermittelt werden sollen.

 

Der zweite Abschnitt listet die von beiden gefundenen Artikel in den Flensburger Nachrichten zum Thema auf. Es werden jeweils das Ereignis/die Meldung, die Bezugsgruppe (z.B. Kriegsgefangene), der geographische Bezug (Reich, Provinz, lokal) und stichwortartig der zentral intendierte Aspekt erfasst. Diese Übersicht verdeutlicht sofort ein von den Autoren beschriebenes Ergebnis: Der lokale Bezug zu Flensburg ist äußerst gering. Der erste Teil dieses Beitrages über die Flensburger Nachrichten hätte übrigens entfallen können, im Artikel von Oddey (S.94-111) finden sich die wesentlichen Aussagen wieder.